LGBTQI+ ist eine Abkurzung fur Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersex und fur Asexuel. Auf Deutsch steht das also fur lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell und asexuell. Das sind alles Beschreibungen fur sexuelle Orientierungen und Formen von Identitaten. Viele Menschen, die sich selbst mit einer oder mehrerer Kategorien von LGBTQIA+ identifizieren, und auch Unterstutzende organisieren sich in der LGBTQIA+-Community (deutsch:Gemeinschaft). Sie setzen sich dafur ein, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Sie kampfen fur Toleranz und gleiche Rechte. Denn in vielen Landern – auch in Deutschland – werden Menschen, die LGBTQIA+ sind, immer noch diskriminiert und mussen schlimme Erfahrungen omgchat machen.
Das Merkmal der LGBTQIA+-Bewegung ist eine Fahne in Regenbogenfarben. Jede Farbe hat ihre eigene Bedeutung. Rot steht fur das Leben, Orange fur Heilung, Gelb fur die Sonne, Grun fur die Natur, Blau fur Harmonie und Lila fur Spiritualitat. Diese bunten Farben stehen auch fur die unterschiedlichen Menschen und ihre Vielfalt.
Der Begriff biologisches Geschlecht bezieht sich auf korperliche Merkmale, wie Genitalien oder Bruste. Aber auch der Hormonhaushalt und der Chromosomensatz eines Menschen gehoren dazu. Diese Merkmale werden miteinbezogen, wenn bei einem Baby das biologische Geschlecht bestimmt wird.
Das soziale Geschlecht, hat viel mit Rollenbildern zu tun. Wird ein Mensch beispielsweise als Frau wahrgenommen – z.B. wegen dem Korperbau, einer hoher Stimme, langen Haaren und der Art, sich zu kleiden – werden bestimmte Verhaltensweisen erwartet. Genauso ist es, wenn eine Person als Mann wahrgenommen wird. Es ist zum Beispiel oft so, dass von Mannern erwartet wird, dass sie schwere Sachen tragen konnen oder sich mit Technik auskennen. Von Frauen wird zum Beispiel oft erwartet, schon auszusehen und sich um Familienangehorige zu kummern.
Geschlechtsidentitat (englisch: Gender) bedeutet, wie man sein eigenes Geschlecht sieht – unabhangig vom biologischen Geschlecht oder Rollenbildern. Die meisten Menschen finden heutzutage, dass ihr biologisches Geschlecht mit ihrer Geschlechtsidentitat ubereinstimmt. Es gibt aber auch viele Menschen, die das nicht so sehen.
Vielleicht kannst du nicht mit allen Begriffen aus der LGBTQIA+-Gemeinschaft etwas anfangen. Wir haben die am haufigsten genutzten Worter alphabetisch geordnet und erklaren sie hier:
Asexuelle Menschen haben wenig oder gar kein Verlangen nach Sex mit anderen Menschen. Sie fuhlen sich nicht sexuell angezogen und haben deswegen wenig oder kein Interesse daran. Das ist eine sexuelle Orientierung.
Wenn eine Person bisexuell ist, fuhlt sie sich zu zwei oder mehreren Geschlechtern hingezogen. Eine bisexuelle Person verliebt sich also in mehr als ein Geschlecht. (Achtung: Eine Frau liebt nicht unbedingt nur andere Frauen und Manner, sondern kann auch Liebe fur Menschen mehrerer, vieler oder aller Geschlechter empfinden.)
Heterosexuelle Menschen fuhlen sich von einer Person des anderen biologischen Geschlechts angezogen: Manner finden Frauen attraktiv und Frauen finden Manner anziehend. Heterosexualitat ist die am haufigsten vorkommende sexuelle Orientierung.
Das Wort „homo“ steht im Griechischen fur „gleich“. Homosexuelle Menschen verlieben sich in dasselbe biologische Geschlecht. Manner werden als schwul bezeichnet, wenn sie sich zu einem anderen Mann hingezogen fuhlen. Liebt eine Frau eine andere Frau, ist sie lesbisch.
Es gibt Menschen, die seit ihrer Geburt keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale haben. Sie haben biologische Merkmale von der Frau als auch vom Mann. Das kann sich auf die Sexualorgane beziehen, aber auch auf die Chromosomen oder die Hormone. In Deutschland gibt es etwa Menschen, die intersexuell sind.
Seit Dezember 2018 gibt es ein neues Gesetz, das fur intergeschlechtliche Menschen offiziell ein neues Geschlecht einfuhrt: divers. Intersexualitat sagt aber erstmal nichts uber die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentitat aus.
Fur pansexuelle Menschen ist es nicht wichtig, welches Geschlecht oder welche Geschlechtsidentitat eine andere Person hat. Sie fuhlen sich zu Menschen aller Geschlechter hingezogen. Ihre Liebe ist also unabhangig vom Geschlecht der oder des anderen.
Trans bedeutet, dass sich Menschen mit ihrem biologischen und sozialen Geschlecht nicht identifizieren konnen. Der Begriff sagt noch nichts uber die sexuelle Orientierung des Menschen aus.
Transgender Personen mochten die Rollenbilder ihres sozialen Geschlechts nicht akzeptieren. Es gibt viele Transgender Menschen, die sich in ihrem Korper sehr wohl fuhlen und andere, die sich nicht wohl fuhlen.
Die Begriffe transsexuell und transident beziehen sich auf das biologische Geschlecht und beschreiben Menschen, die sich in dem Korper, in dem sie geboren wurden, nicht wohl fuhlen. Sie wollen moglicherweise ihr Geschlecht wechseln.
Wie du nun gelesen hast, gibt es nicht nur Frauen und Manner. Die Begriffe hetero-, homo- und bisexuell sind jedoch stark auf die zwei Geschlechter ausgelegt.
Was aber, wenn ein Mensch sich zum Beispiel als lesbisch bezeichnet, sich dann aber in eine Person verliebt die sich nicht eindeutig als Frau oder Mann fuhlt? Dafur kann dann zum Beispiel der Begriff „queer“ verwendet werden. Queer kommt eigentlich aus dem Englischen.
Heute wird das Wort queer unterschiedlich verwendet: Zum Beispiel konnen Menschen sich als queer bezeichnen, wenn sie Personen lieben, die sich nicht ausschlie?lich weiblich oder mannlich fuhlen. Queer wird aber auch verwendet, um Personen zu beschreiben die nicht heterosexuell oder transsexuell sind.